Gewusst wie - spart Energie [02-2023]

Energetische Sanierung


Das Einsparen von Energie und das Reduzieren von CO2-Emissionen sind seit Jahren ein wichtiges Thema heutiger Politik.

Dieses ist durch die in den vergangenen Monaten horrend gestiegenen Energiepreise und durch die Angst vor Energieknappheit auch im Bewusstsein breiter Schichten der Gesellschaft angekommen. In den Bereichen Energiegewinnung und Anlagentechnik wurden in den zurückliegenden Jahren zahlreiche Entwicklungen zur Verbesserung der Effizienz umgesetzt und am Markt etabliert, beispielsweise in den Bereichen Photovoltaik, Wärmepumpen, Wohnungslüftungsgeräte, Solarthermie u. a.

Die wesentliche Voraussetzung für die optimale Nutzung dieser Techniken ist jedoch die Minimierung der Wärmeverluste von Gebäuden.

Mit Maßnahmen zur Wärmedämmung eines Gebäudes kann eine erhebliche Reduzierung des Heizenergieverbrauchs erzielt werden. Dadurch werden nicht nur Umwelt und Ressourcen geschont, sondern auch die Energieverbrauchskosten gesenkt. Demgegenüber stehen nicht unerhebliche Kosten für die Wärmedämmung.

Auf lange Sicht überwiegen jedoch die finanziellen Vorteile, da die Lebenserwartung eines baulichen Wärmeschutzes bei fachgerechter Ausführung mind. 40 Jahre beträgt. Ein besserer Wärmeschutz bedeutet Zukunftsvorsorge und künftige Wertstabilität einer Immobilie. Außerdem erhöht eine Wärmedämmung die Behaglichkeit im Gebäude, da im Winter die Oberflächentemperaturen der Außenbauteile gegenüber ungedämmten steigen.

Eine gute Wärmedämmung hilft nicht nur im Winter Wärmeverluste zu vermindern, sondern auch im Sommer die Hitze draußen zu halten und kommt so den Nutzern zugute. Ein optimal angebrachter Wärmeschutz senkt im Zusammenhang mit einer konsequenten Verschattung die Innentemperaturen. Angesichts der immer heißeren und trockeneren Sommer hierzulande gewinnt dieser Mehrwert zunehmend an Bedeutung.

Zum Thema energetische Sanierung kursieren zahlreiche Vorurteile. Eine energetische Sanierung sei unwirtschaftlich, die Dämmung führe zu Schimmel und Spechte würden Löcher in die Fassade picken. Doch was ist an diesen pauschalen Aussagen eigentlich dran?

Natürlich ist eine energetische Sanierung mit Kosten verbunden. Zu Unrecht werden jedoch energetische Sanierungsmaßnahmen generell als unwirtschaftlich eingestuft. Wichtig ist, jedes Gebäude individuell zu betrachten und genau hinzuschauen, was technisch sinnvoll ist und den Vorstellungen des Eigentümers entspricht. Informieren Sie sich hierzu umfassend und ziehen Sie schon im Vorfeld einen kompetenten Energieberater zu Rate!

Auch wenn sich das Gerücht „Dämmung führt zu Schimmelbildung“ hartnäckig hält: Das Gegenteil ist der Fall. Richtig ausgeführt, sinkt das Schimmelrisiko durch die energetische Sanierung sogar. Schimmel kann entstehen, wenn sich der in der warmen Raumluft enthaltene Wasserdampf an den zu kalten Außenwänden niederschlägt. Sind die Außenwände jedoch gut gedämmt, bleiben die Wandflächen warm und die Feuchtigkeit schlägt sich weniger an den Wänden nieder. Probleme bei gedämmten Gebäuden mit hocheffizienten Fenstern treten in der Regel nur durch grobe Planungsfehler, Bauschäden oder falsches Nutzerverhalten auf. „Richtiges“ Lüften durch mehrmaliges tägliches Stoßlüften und nicht dauergekippte Fenster muss im sanierten oder neu gebauten Effizienzhaus genauso sein wie im unsanierten Altbau.

Egal ob gedämmt oder ungedämmt, Spechte können Schäden an Gebäuden verursachen. Dass Spechte eine Dämmung beschädigen, kommt hin und wieder vor. Entsprechend einer Umfrage unter Fachleuten des Stukateurhandwerks stufen diese Spechtschäden als nicht signifikant ein. Sollte sich ein Specht dennoch einmal in der Dämmung einnisten, ist es ratsam, die Schäden schnell zu beheben. So halten mögliche Nachmieter, wie Singvögel und Insekten nicht Einzug und Feuchtigkeit bleibt dem Mauerwerk fern. Jedenfalls sollte die Entscheidung für oder gegen eine Dämmung nicht vom Specht abhängig gemacht werden. Denn nur weil Marder Zündkabel und Gummidichtungen von Autos annagen könnten, verzichtet auch niemand auf seinen fahrbaren Untersatz.

Einen Praxisleitfaden zur energetischen Sanierung der Gebäudehülle und Informationsmaterial zu den verschiedenen Baustoffen der Wärmedämmung finden Sie im Eingangsbereich des Rathauses. Oder wenden Sie sich an den kommunalen Energiemanager Michael Rink;

Telefon: 03745/781128
Mail: energie@ellefeld.de


Nutzen Sie auch die Bürgersprechstunde des Energiemanagers.

Energiespartipp Gewusst wie - spart Energie [01-2023]

Gemeindeverwaltung Ellefeld
Michael Rink
18.04.2023