Gewusst wie - spart Energie [08-2023]

Primärenergieverbrauch


Jetzt hat die Heizperiode begonnen. Der Primärenergieverbrauch von Haushalten in Deutschland teilt sich in der Regel in Wärme- und Stromverbrauch auf. Die genaue Aufteilung kann variieren, abhängig von Faktoren wie dem Gebäudetyp, der Heiztechnologie und dem Nutzerverhalten. Allgemein lässt sich jedoch sagen, dass der Wärmebereich den größten Anteil am Primärenergieverbrauch der Haushalte ausmacht. Etwa 70 - 80 % des Primärenergieverbrauchs entfallen auf den Wärmebereich durch die Bereitstellung von Raumwärme und Warmwasser in Haushalten. Dies umfasst den Einsatz von Heizöl, Erdgas, Fernwärme, Holzpellets oder anderen Brennstoffen für Heizungssysteme. Der Stromverbrauch in Haushalten macht etwa 20 - 30 % des Primärenergieverbrauchs aus. Dies beinhaltet den Verbrauch von elektrischen Geräten, Beleuchtung, Unterhaltungselektronik, Kühl- und Gefrierschränken, Waschmaschinen, Trocknern und anderen elektrischen Geräten.


Das Einsparpotential im Wärmebereich ist demnach sehr groß. Verringern Sie den Wärmeenergieverbrauch, so sinken auch Ihre Heizkosten und die Schadstoffemissionen. Eine Verringerung der Raumtemperatur um nur 1 K (Grad) kann ca. 6 % Heizenergie einsparen. Senken Sie die Raumtemperatur in der Nacht und in den Zeiten ab, in denen Räume nicht genutzt werden. Denn oftmals geben Heizkörper noch viel zu viel Wärme ab, auch wenn sich niemand im Raum befindet. Eine große Hilfe können dabei elektronische Heizkörperthermostate sein. Mit diesen lassen sich Heizkörper intelligent steuern und an die persönlichen Bedürfnisse anpassen. Grundsätzlich lassen sich zwei Sys- teme unterscheiden:

  • Programmierbare Thermostate: Sie lassen sich ohne größeren Aufwand auch von Nicht-Handwerkernan herkömmlichen Heizkörpern anbringen und sorgen für die gewünschte Raumtemperatur. Die individuellen Temperaturprofile können gespeichert werden. So ist zum Beispiel das Bad morgens warm, kühlt aber tagsüber ab, wenn es nicht gebraucht wird.
  • Smarte Thermostate: Smarte Thermostate gehen noch einen Schritt weiter und lassen sich ebenfalls unkompliziert selbst einbauen. Sie sind von überall aus bequem via App schnell und individuell zu steuern und passen sich den persönlichen Lebensgewohnheiten an. Vorteilhaft ist das beispielsweise beim Wechsel zwischen Homeoffice und Büro oder bei Schichtarbeit. Zudem erkennen die Geräte plötzliche Änderungen der Raumtemperatur oder Luftfeuchtigkeit, zum Beispiel, wenn Fenster zwecks kurzer Lüftung geöffnet werden. Sie schalten den Heizkörper direkt eine Zeit lang ab, um Energie zu sparen. Die Effizienzgewinne sind erheblich und werden in der App detailliert ausgewiesen.

Generell gilt für alle Arten von Thermostaten: Ein Thermostat kann nur dann einwandfrei arbeiten, wennes nicht durch Gardinen oder Verkleidungen verbaut ist. Thermostate brauchen für eine einwandfreie Funktion den Kontakt mit der Raumluft. Doch wie weit sollte die Raumtemperatur in Nichtnutzungszeiten abgesenkt werden, ohne Schäden am Gebäude zu riskieren und ohne ei- nen übermäßigen Aufwand für das Wiederaufheizen zu betreiben? Für die täglichen Zeiten der Nichtnutzung, z. B. nachts oder während der Arbeit, ist das Absenken der Raumtemperatur auf 16 bis 18 °C völlig ausreichend. Das Durchheizen und ein Auskühlen der Räume werden vermieden. Bei längerer Abwesenheit, z. B. Urlaub, kann die Temperatur auf ca. 12 - 14 °C reduziert werden. Vor der Rückkehr ist dann entsprechend eher mit dem Wiederaufheizen zu beginnen. Wohnräume sollten nie dauerhaft unter 20 °C beheizt werden. Vor allem, wenn Räume in Nutzung sind, kann das langfristig zu Problemen am Bauwerk führen. Auch das Beheizen von nur einem Raum ist riskant. Feuchte Raumluft kondensiert an kalten Außenbauteilen schneller.

Besondere Vorsicht ist bei schlecht gedämmten Gebäuden geboten. Kältere Raumluft kann zudem weniger Feuchtigkeit aufnehmen als wärmere. Es ist richtig, dass früher mit niedrigeren Raumtemperaturen gelebt wurde. Aber damals gab es noch Ofenheizungen und undichte Fenster. So war ein kontinuierlicher Luftaustausch gegeben.

Kostenloses Informationsmaterial der Sächsischen Energieagentur zu den Themen „Energiesparen im Haushalt“, „Gebäudedämmung“ und „Energetische Sanierung“ finden Sie im Eingangsbereich des Rathau- ses. Oder sprechen Sie den kommunalen Energiemanager Michael Rink direkt an.

Telefon: 03745/781128
Mail: energie@ellefeld.de

Energiespartipp Gewusst wie - spart Energie [07-2023]

Gemeindeverwaltung Ellefeld
Michael Rink
17.10.2023