Gewusst wie - spart Energie [09-2023]

Wärmepumpe


Rund um die Diskussion und Verabschiedung des Heizungsgesetzes (korrekt Gebäudeenergiegesetz – GEG) in den vergangenen Monaten stellt sich für viele Verbraucher die Frage, ob der Einsatz einer Wärmepumpe in ihrem Haus technisch möglich ist und damit überhaupt in Frage kommt. Wärmepumpen sollen in Zukunft ein wesentlicher Baustein der Wärmeversorgung von Wohngebäuden sein. Ein Vorteil dieser Heizungstechnologie ist, dass neben dem Haushaltsstrom als Antriebsenergie kostenlose Umweltwärme aus Luft, Erdreich oder Wasser genutzt werden. Damit möglichst viel Umweltwärme für die Beheizung genutzt werden kann, sollten Wärmepumpen möglichst effizient betrieben werden. Das heißt, die Vorlauftemperatur der Heizungsanlage sollte so niedrig wie möglich sein. Ob Ihre vorhandene Heizungstechnik schon fit genug für den Wärmepumpenbetrieb ist, können Sie selbst mit relativ wenig Aufwand überprüfen. Dafür muss die Heizungsanlage über einen Außenfühler verfügen. In diesem Fall kann die Vorlauftemperatur in Abhängigkeit von der Außentemperatur geregelt werden. Diese Abhängigkeit ist als sogenannte Heizkurve in der Heizungsregelung hinterlegt und kann in der Regel an die örtlichen Verhältnisse (Lage, Bauart des Gebäudes, Norm-Außentemperatur) angepasst werden.

Der Vorlauf ist der Teil des Heizkreises, über den das erwärmte Wasser vom Wärmeerzeuger zu den einzelnen Heizkörpern oder zur Fußbodenheizung fließt. Noch aussagekräftiger wird diese Überprüfung, wenn bereits ein hydraulischer Abgleich durchgeführt worden ist. Im ersten Schritt ist die Neigung der Heizkurve so einzustellen, dass die Vorlauftemperatur 50 bis max. 55 °C nicht überschreitet.

Für den effizienten Betrieb einer Wärmepumpe ist dieser Vorlauftemperaturbereich erstrebenswert. Anschließend ist zu prüfen, ob sich das Haus bei geöffneten Thermostatventilen an mehreren kalten Tagen hintereinander ausreichend beheizen lässt. Dabei sollte die Außentemperatur möglichst unter 0 °C liegen. Sollte das der Fall sein, ist dies ein starker Indikator für einen effizienten Wärmepumpenbetrieb in diesem Gebäude. Ein positiver Nebeneffekt ist, dass die Einstellungen der Heizungsanlage so belassen werden können. Durch das Absenken der Vorlauftemperatur werden gleichzeitig die Wärmeverluste der Heizungsanlage reduziert. Das spart sofort Energiekosten und verringert die Emissionen. Reicht die Heizleistung bei abgesenkter Vorlauftemperatur nicht aus, um das Gebäude ausreichend zu beheizen, ist die Neigung der Heizkurve schrittweise zu erhöhen, bis die geforderten Raumtemperaturen erreicht werden. Dabei sollte die Heizkurve nur so wenig wie möglich und so viel wie nötig erhöht werden. Sollten Sie nicht wissen, wie sich die passenden Einstellungen vornehmen lassen, so können Sie in der Bedienungsanleitung der Heizungsregelung nachschauen oder Sie ziehen Ihren Heizungsfachbetrieb zurate.

Sollte die Überprüfung negativ ausfallen, schließt das den Einbau einer Wärmepumpe nicht zwangsläufig aus. Es ist aber ein Hinweis dafür, dass weitere Optimierungsarbeiten erforderlich sind, um eine Wärmepumpe ökonomisch und ökologisch sinnvoll betreiben zu können.

Der erste Schritt zur Optimierung der Heizungsanlage ist die raumweise Heizlastberechnung nach DIN 12 831. Diese bildet die Grund lage für die Bewertung der eingebauten Heizkörper hinsichtlich deren Leistung. Es kann schon ausreichen, einzelnen Heizkörper gegen größere zu tauschen, um die Vorlauftemperatur abzusenken. Gleichzeitig ist die Heizlastberechnung der erste Schritt zum hydraulischen Abgleich. Dieser kann auch eine wirksame Maßnahme zur Optimierung der Heizungsanlage sein. Der hydraulische Abgleich sorgt dafür, dass jeder Heizkörper mit der optimalen Wassermenge beaufschlagt wird, um die Räume auf die geforderte Bemessungsraumtemperatur aufzuheizen. Ausgeführt werden sollte er nur von Fachleuten des Heizungsbauhandwerks. Für diese und weitere Maßnahmen zur Optimierung der Heizungsanlage kann die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) in Anspruch genommen werden mit 15 - 20 % der förderfähigen Kosten.

Kostenloses Informationsmaterial der Sächsischen Energieagentur zu den Themen „Hydraulischer Abgleich“ und „Energiesparen im Haushalt“ finden Sie im Eingangsbereich des Rathauses.

Oder sprechen Sie den kommunalen Energiemanager Michael Rink direkt an.

Telefon: 03745/781128
Mail: energie@ellefeld.de

Energiespartipp Gewusst wie - spart Energie [08-2023]

Gemeindeverwaltung Ellefeld
Michael Rink
14.11.2023